Pressemitteilung: Nachhaltigkeit von Substraten erhöhen

Erscheinungsdatum: 26-07-2021

Zehn Organisationen, die sich mit der Produktion, Verwendung und dem Verkauf von Pflanzerde und Substraten befassen, haben in einem gemeinsamen Schreiben an Ministerin Schouten vom Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (LNV) signalisiert, dass sie weitere Schritte im Bereich nachwachsender Rohstoffe und verantwortungsvoller Torfgewinnung unternehmen wollen.

Die notwendigen Schritte wurden bereits eingeleitet. Durch ein gemeinsames Vorgehen sieht die Branche jedoch zusätzliche Chancen in der Kette. Das letztendliche Ziel ist es, eine höhere Nachhaltigkeit in der Produktion von (Frucht)Gemüse, Zierpflanzen und Baumschulkulturen zu erreichen, die unser Leben grüner, gesünder und angenehmer machen.

Eine breite Koalition bestehend aus Glastuinbouw Nederland, ‘Vakgroep Bomen, Vaste planten en Zomerbloemen LTO-Nederland’, Tuinbranche Nederland, RHP, RPP, VBN, VBW, VGB, VHG und VPN bietet Ministerin Schouten in dem Brief an, einen gemeinsamen Ansatz zu diskutieren, bei dem Qualität, Sicherheit, Anbausicherheit und Nachhaltigkeit von Pflanzerde und Substraten integral berücksichtigt werden.

Substrate sind der Schlüssel zu einer qualitativ hochwertigen Produktion im (Gewächshaus)Gartenbau, bei der Wasser, Energie, Nährstoffe und Landnutzung effizient genutzt werden. Außerdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der Kulturpflanzen. Der niederländische (Gewächshaus)Gartenbau ist ein internationaler Spitzensektor und weltweit führend in den Bereichen Qualität, Wissen, Innovation und bei der Erhöhung der Nachhaltigkeit von Pflanzerde und Substraten.

Drei wichtige Punkte für den Ansatz der Kettenparteien sind eine harmonisierte LCA-Methodik, eine verantwortungsvolle Torfgewinnung nach RPP und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe.

LCA-Methodik
Der Pflanzerde- und Substratsektor richtet sich auf die Begrenzung der Umweltbelastung in der gesamten Wertschöpfungskette. Zu diesem Zweck wurde in den vergangenen zwei Jahren auf europäischer Ebene unter Mitwirkung von NGOs, Wissenschaft und Industrie eine harmonisierte LCA-Methodik entwickelt. Das LCA gibt Einblick in die Auswirkungen von Rohstoffen und Substratmischungen in allen Gliedern der Produktionskette. Die verschiedenen Rohstoffe haben unterschiedliche Eigenschaften und alle weisen bestimmte positive und weniger positive Nachhaltigkeitsmerkmale auf, wie das LCA zeigt.

Verantwortungsvolle Torfgewinnung
Der Sektor engagiert sich für einen verantwortungsvollen Torfabbau mit Fokus auf Naturentwicklung, Biodiversität und Klimawandel. Intakte Torfmoore, also nicht entwässerte Naturschutzgebiete, werden nicht für die Torfgewinnung genutzt.

Bis 2025 muss der gesamte in den Niederlanden verwendete Torf durch das RPP-Zertifikat (Responsably Produced Peat) abgedeckt sein. Torfmoore können nur dann zertifiziert werden, wenn hierfür bereits degradierte Flächen ausgewählt wurden und es keine Auswirkungen auf wichtige Naturschutzwerte gibt. Bei der Verwendung von Torf aus RPP-zertifizierten Torfgebieten wird eine weitgehende Regeneration dieser Gebiete nach dem Torfabbau erreicht, wobei die besten Optionen für Umwelt und Klima gewählt werden. Die Torfgewinnung trägt somit zur Wiederherstellung entwässerter Torfflächen und nicht zum Verlust wertvoller Natur bei.

Nachwachsende Rohstoffe
In den vergangenen Jahren wurden vermehrt nachwachsende Rohstoffe wie Baumrinde, Kompost, Holzfasern und Kokosstaub verwendet.

In Bezug auf nachwachsende Rohstoffe haben die Parteien selbst starke Ambitionen formuliert. Für den professionellen Markt muss das organische Substrat bis 2025 zu mindestens 35 % aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Für den Verbrauchermarkt werden bis 2025 sogar 60 % nachwachsende Rohstoffe angestrebt.

Ambitionen für die Zeit danach werden auf Basis der Erfahrungen bis 2025 erarbeitet. Dabei spielt eine weltweit wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Grünpflanzen und damit nach Rohstoffen und Substraten im Jahr 2050 eine Rolle. Eine wichtige Frage ist, ob nachwachsende Rohstoffe überhaupt in ausreichender Menge und in ausreichender Qualität zur Verfügung stehen.

Außerdem benötigen die Züchter Zeit, mithilfe von Forschung und Praxistests zu lernen, mit neuen Substraten umzugehen. Kurzum, die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe wird Jahre dauern.

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